Die Klassifizierung von Investmentfonds nach dem sogenannten Synthetic Risk Reward Indicator (zu deutsch: Synthetischer Risiko-Rendite-Indikator (SRRI)) – ist bereits seit mehreren Jahren gesetzlich vorgeschrieben und deshalb bereits seit längerem in den „Wesentlichen Anlegerinformation“ zu jedem Investmentfonds enthalten.
Die Kennzahl liefert Anlegern und Beratern eine gute Hilfestellung, wie risikoreich ein Fonds in der Vergangenheit agiert hat. So soll jeder Anleger in der Lage sein, den passenden Fonds zu seiner individuellen Risikobereitschaft zu finden.
Dazu müssen Fondsgesellschaften jeden ihrer Fonds in eine von sieben SRRI-Risikoklassen einordnen. Die Klassen kennzeichnen jeweils eine Bandbreite, innerhalb derer sich der Wert eines Fonds in der Vergangenheit nach oben und unten entwickelt hat. Je geringer die Schwankungen, desto niedriger die Risikoklasse. Mit zunehmender SRRI-Stufe wachsen dagegen die historischen Kursbewegungen über einen Zeitraum der letzten 5 Jahre und damit auch das Risiko.
Doch wie funktioniert die Volatilität als Maßstab für das Risiko?
Volatilität (also die Schwankungsbreite) ist nicht gleich Risiko! Sie gilt aber in der Finanzwelt als wichtiger Indikator. Sie misst, wie stark sich der Wert eines Fonds im Zeitablauf nach oben und unten verändert. Der SRRI nutzt die Kennzahl als maßgeblichen Faktor, um das Risiko unterschiedlicher Fondsportfolios auf einen Blick vergleichbar zu machen. Konkret geben die jeweiligen SRRI-Klassen Bandbreiten an, innerhalb derer sich der Wert eines Fonds in den vergangenen fünf Jahren bewegt hat. Hat ein Fonds z.B. eine Volatilität von 3,6 Prozent, zählt er zur Risikoklasse 4 und damit zur mittleren Risikokategorie.
Kurzzeitig kann sich der Wert eines Fonds auch stärker verändern und phasenweise deutlich über das Risikoband seiner Klasse hinausgehen. Erst wenn Wertschwankungen über einen Zeitraum von mehreren Monaten massiv außerhalb der Bandbreite liegen, rutscht der Fonds in die entsprechend höhere Risikoklasse. Dies kann durchaus passieren und sollte regelmäßig überwacht werden. Selbst wenn ein Fonds seine Risikoklasse bislang gehalten hat, liefert die Rückschau somit keine Garantie dafür, dass ein Fonds auch in Zukunft gleich viel oder wenig schwankt. Sie liefert eher einen Anhaltspunkt für Schätzungen der künftigen Entwicklung. Damit ist klar: Fonds können aus ihrer SRRI-Klasse herausfallen, wenn auch nicht von heute auf morgen. In der Vergangenheit ist dies vor allem in Phasen erhöhter Volatilität an den Börsen vorgekommen. Für Anleger und Berater ist dann der Zeitpunkt gekommen zu überprüfen, ob ein Fonds noch zum individuellen Risikoprofil des Anlegers passt. Gegebenenfalls ist dann eine Umschichtung in konservativere Risikoklassen anzuraten.